Michele

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(†18.07.2018)

Schweren Herzens mussten wir am 18. Juli Abschied von „Oma“ Michele nehmen!
Auch wenn unsere älteste Bewohnerin nicht unser offizielles Maskottchen war, haben alle Helfer und wohl auch die meisten Besucher sie als eines der markantesten (Katzen-) Gesichter der Katzenhilfe kennengelernt und ins Herz geschlossen.
Der zierlichen Katzenoma sah man ihr schon fast biblisches Alter von sage und schreibe 23 Jahren zwar schon länger an, sie hatte jedoch bis auf altersbedingte Gelenksteifigkeit eine geradezu beneidenswerte Konstitution und trotze fast jeder Erkältungswelle. Bis zuletzt erklomm sie auf ihren täglichen Spaziergängen regelmäßig den Trinkbrunnen für eine Stärkung, genoß abwechselnd die Sonne oder – wenn es ihr dann doch mal zu heiß wurde – ein schattiges Plätzchen im Außenbereich.
Besonders freute sie sich über die viele Zuwendung (wie z.B. in der kalten Jahreszeit die Wärmflasche in ihrem Bettchen) und Streicheleinheiten der Helfer und Besucher – sie war einfach eine ganz liebe und besondere alte Katzendame. So wohl sie sich bei uns auch fühlte und so robust, zäh und willensstark Oma Michele auch war, wussten wir doch alle, dass der Tag des Abschieds unausweichlich näher rückte. Dennoch traf es uns sehr hart und überraschend, als sie am 17. Juli einen Schlaganfall erlitt, von dessen irreparablen Schäden wir sie durch unsere Tierärztin am nächsten Tag erlösen lassen mussten.
Oma Michele, die ursprünglich als scheue/wilde Katze im Mai 2014 zu uns kam, nachdem sie ihren Futterplatz auf dem Gelände eines Einkaufszentrums in Pforzheim durch dessen Abriss verloren hatte, wird in den Herzen und Erinnerungen all jener, die sie kennenlernen durften, immer einen Ehrenplatz haben und unvergessen bleiben.
Sie verkörperte wie kaum eine andere Katze den „Gnadenplatz“, den bei uns diejenigen Samtpfoten erhalten, die zu scheu, alt, krank oder traumatisiert sind, um in ein neues Zuhause vermittelt werden zu können. An dieser Stelle ein ebenso großes wie herzliches Dankeschön an die Paten unsere Schützlinge!
Das wollen wir auch weiterhin für möglichst viele dieser Tiere erreichen: Zum einen haben sie es verdient, so gut wie möglich versorgt zu werden und – wie Oma Michele – ihren Lebensabend in Würde verbringen zu können. Zum anderen überwiegen trotz so schmerzlicher Abschiede die positiven Erlebnisse, denn die Katzen geben uns so viel zurück.

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