R.I.P. Loona
Loona wurde etwa im April 2010 geboren und gelangte mit 3 Jahren als Abgabekatze zu uns. Sie lebte viele Jahre in unserer Station und war eine überaus menschenbezogene und verschmuste Katze. Loona hatte eine kleine, liebenswerte „Macke“: Wenn man beim Schmusen nicht aufpasste, schlugt sie gerne mal mit der Pfote zu. Das Ganze war für sie eher ein Spiel, denn sie kam danach sofort wieder angelaufen und wollte weiter gestreichelt werden. Dennoch war sie deswegen jahrelang nicht vermittelbar. 2018 zog sie zunächst auf einen Pflegeplatz bei unserer Helferin Svenja, die kurz danach einen festen Vermittlungsvertrag unterschrieb. Dort fand sie ein schönes Zuhause mit Aussicht auf späteren Freigang.
Loona entlief jedoch im August 2018 und war über ein Jahr lang verschollen. Nachdem sie einer Frau in Rüppurr zulief, lebte Loona seit November 2019 wieder bei uns und ihren Katzenfreunden und genoss ihren Gnadenplatz, denn sie wollte einfach hier sein.
Im Herbst 2019 erkrankte Loona leider an den Nieren und man sah es ihr deutlich an. Zunächst schien es, als würden wir das wieder den Griff bekommen, denn es ging ihr nach der tierärztlichen Behandlung und den geeigneten Medikamenten bald wieder besser.
Leider hielt die Freude darüber nicht lange an. Wenige Monate später hatte sie einen bösen Schnupfen und der Tierarzt stellte schlechte Schilddrüsenwerte fest. Zusammen mit der schlecht arbeitenden Niere und einer Augenverletzung war Loona schwer geplagt und sie wollte von der Welt nichts mehr wissen. Alle tierärztlichen Versuche und unsere Bemühungen, sie zu retten, halfen leider nicht mehr.
Am 26. April 2024 mussten wir Loona schweren Herzens erlösen und weinen uns seitdem die Augen aus. Uns tröstet immerhin der Gedanke ein wenig, dass sich 11 Jahre lang bei uns wohl gefühlt hat und wir ihre Familie sein durften.
Wir danken an dieser Stelle den Menschen, die uns helfen, den Samtpfoten zu helfen!
Danke an Loonas Pat:innen, die uns mit ihren Beiträgen bei den Kosten für ihre Behandlungen unterstützt haben!
Frank, ein jahrelanger Begleiter von Loona ist UNENDLICH traurig und hat Loona einen Abschiedsbrief hinterlassen:
Es gibt Texte, die schreiben sich quasi wie von selbst und es gibt solche, da sträubt sich alles dagegen, ein Geschehnis schwarz auf weiß in Worte zu fassen: Weil man den Eindruck hat, dadurch unwiderruflich anzuerkennen, dass wahr ist, was man nicht wahrhaben will. Dass es nicht einfach nur ein böser Traum ist, aus dem man jeden Moment aufwacht und dann alles so ist, wie früher. Dass es nicht einfach nur ein Moment der Illusion ist, in dem auf einmal die Welt und alles um einen Herum stillzustehen scheint, ehe der Alltag wieder zurückkehrt, sondern dass die Veränderung real ist und bleibt. Dies ist einer der zweiten Art:
Loona, als ich im Oktober 2016 bei der Katzenhilfe angefangen habe, warst Du schon 3 Jahre dort – fast Dein halbes Leben bis dahin. Du warst die erste „halbscheue“ Katze, mit der ich zu tun hatte, deren Vertrauen ich mir erarbeiten und an deren Eigenheiten ich mich erst langsam gewöhnen musste ;-). Wir haben recht schnell einen Draht zueinander gefunden und nach anfänglicher Zurückhaltung – immer auch verbunden mit einem sichtbaren Maß an Neugierde, mit dem Du mich zuerst aus sicherer Entfernung beobachtet hast, durfte ich Dich streicheln, wenn Du zu mir kamst. Du hattest ein feines Gespür, wenn man nicht mehr mit voller Konzentration bei Dir war und es gab da immer mal wieder den einen oder anderen – nicht wirklich böse gemeinten – Kratzer. Mit der Zeit hast Du Dich sogar hochheben und dabei durchkraulen lassen, hast das Bürsten genossen und Dich schließlich sogar dazu herabgelassen, von selbst auf den Schoß zu kommen, um Deine Kuscheleinheiten abzuholen und Dich mit Köpfchengeben bedankt.
Danke für fast 8 Jahre Freundschaft & Zuneigung, für alles, was Du mir beigebracht hast und für die vielen schönen Erlebnisse mit Dir. Du warst eine echte Charakter-Katze und hast unter den vielen Samtpfoten-Persönlichkeiten herausgeragt: Mal sanft, mal Diva, mal eigensinnig, mal verspielt, meist ausgeglichen, entspannt und Menschen-bezogen – und natürlich mit einem einfach liebenswerten „Knall“.
Die Station wird ohne Dich eine andere sein. Wo Du in den kalten Monaten gemütlich mit den anderen Katzen auf den Heizkörpern gekuschelt und uns beim Futterzubereiten um die Beine herumgestrichen bist, wird jetzt immer etwas fehlen. Es ist so unendlich traurig, dass wir diesen letzten und schwersten Kampf gemeinsam mit Dir verloren haben. Ich glaube, wir und auch Du haben gespürt, dass es diesmal kein Happy End geben wird, denn es waren einfach zu viele Probleme auf einmal. Aber auch wenn es nicht völlig unerwartet war, tut es trotzdem einfach nur verdammt weh, denn egal ob Du nun wie geschätzt 14 oder vielleicht sogar schon 16 Jahre alt warst, du hättest noch so viele schöne Jahre bei Deiner Katzenhilfe-Familie verdient. Jetzt kam es anders. Zumindest wirst Du jetzt nicht mehr von Krankheit und Schmerzen geplagt, bist mit vielen Deiner Freunde aus der Vergangenheit wie Lucie oder Lioba wieder vereint und brauchst Dich auch an Sylvester nicht mehr ängstlich zu verkriechen. Eines Tages sind wir wieder zusammen und bis dahin wirst Du, das weiß ich, von jenseits der Regenbogenbrücke ein behütendes Auge auf uns haben.
Auf Wiedersehen, Loona – irgendwann, an einem besseren Ort!
Danke an dieser Stelle an alle, die Loona kannten, liebten und unterstützt haben – auch auf ihrem letzten Weg.