Samantha

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(†14.11.2019)

Samantha wurde im August 2015 in der Waldstadt von der Polizei gesichtet und gelangte auf diese Weise in unsere Obhut. Die damals etwa einjährige Katze war zwar wohlauf, es stellte sich aber heraus, dass sie unter Epilepsie litt. …Wer weiß, vielleicht wurde sie deswegen ausgesetzt!?

Die eher seltenen Krampfanfälle ließen sich mit Medikamenten gut in den Griff bekommen. Wir fanden bereits im September 2015 einen Pflegeplatz für Samantha in der Nähe von Pforzheim, wo man sich gut um sie kümmerte.

Nach über zwei Jahren erreichte Ilona Braun ein Anruf, dass Samantha in der Wohnung einen Unfall hatte und stark bluten würde. Sie war während eines epileptischen Anfalls mitsamt einem Glas von einem Tisch und dabei in die Scherben gefallen. Dabei verletzte sie sich so schwer an ihrem Hinterläufchen, dass sie kurze Zeit später sicher daran verblutet wäre.

Die Abholung der armen Katze und die rettende Operation erfolgten umgehend am 02.03.2018. Samantha durfte sich danach in unserer Quarantäne von den Strapazen ausruhen und erholte sich schnell. Wir stellten jedoch fest, dass ihre Anfälle öfter kamen als angenommen, und so wurde sie erstmal medikamentös neu eingestellt. Schließlich entschieden wir uns auch dagegen, sie auf den Pflegeplatz zurück zu bringen und behielten sie bei uns.

Samantha lebte seitdem in „ihrem“ Bereich im Vorraum unserer Quarantäne, wo wir ihr ein schönes Plätzchen einrichteten, und von dem aus sie ihre täglichen Rundgänge durch die Station startete. Sie kam einem vor, wie die Königin von Saba, die im Gehege nach dem Rechten sah. Weitere soziale Kontakte wollte sie jedoch nicht pflegen, weder mit den anderen Katzen, noch mit uns. Denn Streicheleinheiten und allzu große Nähe mochte sie nicht so sehr. Man bekam schnell Ihre Pfote zu spüren, wenn man es dennoch versuchte. Trotzdem wurde die eigenwillige, schwarze Schönheit mit den extrem gelben Augen von allen Helfern heiß geliebt, und wenn man mit ihr spielte durfte man sie sogar streicheln. Sie liebte das ausgiebige Spiel mit Bällchen oder einer Angel und die Helfer haben sich praktisch dabei abgewechselt. In letzter Zeit wurde sie sogar offener für Streicheleinheiten, auch ohne „Hilfsmittel“.

Besonders Constanze entwickelte eine besondere Beziehung zu ihr und die treue Helferin sorgte seit einem Jahr täglich (!) dafür, dass Samantha morgens und abends zuverlässig ihr Epilepsiemedikament bekam. Das war manchmal eine kleine Herausforderung, denn wir konnten ihr die Tablette nur mit dem Futter verabreichen und wie viele Katzenhalter es kennen: am Ende lag nur noch die Tablette im Napf, die Katze war aber jetzt nicht mehr hungrig.

Im Juli 2019 zog dann Timo bei uns ein. Der scheinbar etwas demente und womöglich fast blinde Kater schleicht immer in der Station umher und bleibt dann einfach für eine Weile vor Gegenständen, Wänden oder uns stehen. So verharrte er auch oft vor Samantha, während sie es sich auf ihrem Plätzchen gemütlich machte. Mit der Zeit entwickelte sich eine Freundschaft zwischen den beiden und die beiden fraßen sogar aus einem Näpfchen (natürlich haben wir aufgepasst, dass Samantha vorher ihre Pille bekam). In den letzten Wochen schliefen die beiden oft einträchtig in ihren beisammen gestellten Körbchen und wir nannten die beiden liebevoll „das alte Ehepaar“. Unser aller Herzen wurden bei dem Anblick immer ganz warm.

Leider kamen Samanthas Anfälle im letzten Jahr immer öfter vor, trotz regelmäßiger tierärztlicher Untersuchung und Medikamentengabe. Seit Anfang 2019 litt Samantha noch dazu an ständigem Durchfall und wir vermuteten den Zusammenhang mit dem starken Medikament, weil keine andere Ursache zu finden war.

Am 12.11.2019 ging es Samantha sehr schlecht und wir brachten sie zum Tierarzt, der sie stationär aufnahm. Zwei Tage später erhielt Frau Schmitz dann den unheilvollen Anruf, dass Samantha soeben während eines gleich dreifachen, sehr schweren Krampfanfalls verstorben war. Alle Rettungsversuche blieben leider erfolglos.

Wir sind einfach untröstlich und wünschen unserer Samantha eine gute Reise über die Regenbogenbrücke. Wir werden sie sehr vermissen und sie niemals vergessen!

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